Taliban, Deobandi, Diyanet – Alles Hanafiten?

Eine bewusste Hinwendung zu einer Tradition muss nicht immer mit einer bloßen Wiederholung der Inhalte einhergehen. Sie kann ein dynamisierendes Potenzial freisetzen oder aber auch stark konservative Züge annehmen. Die beteiligten Akteure, allen voran die Gelehrten, beziehen sich immer wieder auf ihre Umwelt und interpretieren, ordnen und systematisieren Traditionsbestände neu, legen einen neuen Fokus, erweitern oder grenzen den Diskursbereich ein, wodurch die Tradition transformiert und neu geschaffen wird. Qasim Zaman hat eindrucksvoll gezeigt, dass der Bezug zur Traditionin den Gelehrtendiskursen nicht immer etwas Statisches ist, sondern ein lebendiges Konzept, in dem die Praktiken der Gegenwart über einen Bezug zu einer Vergangenheit ausgehandelt werden. Die Grenzen und Möglichkeiten eines solchen Prozesses hängen von vielen internen und externen Faktoren ab. Je nach den sozialen, ökonomischen und politischen Kontexten kann ein Traditionalismus entweder dynamisierende oder konservative Züge beinhalten.

Monthly Lectures on Islamic Legal Genres (5)

Abstract: This talk explores how legal treatises (rasāʾil) were essential sites for the development and expansion of Islamic legal schools’ (madhāhib) positions. I propose that rasāʾil along with legal edicts (fatāwā)––besides legal commentaries (shurūḥ) and manuals (mutūn)––were the prime loci where jurists had to contend with rapid social, political, and economic changes. Although these legal treatises were... Weiterlesen →

Monthly Lectures on Islamic Legal Genres (4)

Abstract: The ḥāshiya (gloss/supercommentary) is a characteristic literary genre of postclassical Muslim scholarship. In the field of Sunni Islamic law, the ḥāshiya became the central site at which the dominant teaching of each school of law was elaborated, making earlier works obsolete. At the same time, the ḥāshiya operated within the influential “hierarchy of jurists” model developed in the thirteenth century,... Weiterlesen →

Monthly Lectures on Islamic Legal Genres (3)

The presentation is part of a monthly lecture series organized by the Project “Canonization and Diversification in Islamic Law and in Arabian Rhetoric in Comparison” situated in the collaborative Research Centre (SFB 1385) at the Münster University, in cooperation with Program in Islamic Law at Harvard Law School and the Faculty of Theology at Istanbul... Weiterlesen →

Monthly Lectures on Islamic Legal Genres (2)

Abstract: Maliki fiqh witnessed the rise of three influential epitomes (mukthasars) in the course of less than 200 years that coincided with the establishment of the Mamluk state in Egypt and the Levant. The first, authored by Ibn Shas (d. 612), goes by the title ‘Iqd al-Jawahir al-Thamina. The second, authored by Ibn al-Hajib (d.... Weiterlesen →

Und dann ging’s bergab! Niedergangsparadigma im islamischen Recht

Mittlerweile ist die Dekadenztheorie, wonach die islamische Welt nach einer Blüte in eine Phase der Erstarrung und des Niedergangs gerät, in der Wissenschaft schon längst überholt und wird in dieser Form kaum noch in der Fachwelt vertreten. In der populärwissenschaftlichen Literatur ist sie aber weiterhin noch dominant. Im Folgenden soll das Niedergangsparadigma im islamischen Recht behandelt werden und die weitverbreitete Periodisierung der islamischen Rechtsgeschichte seitens muslimischer Reformdenker im 20. Jahrhundert dargestellt werden.

Hagia Sophia (Teil 2): Der religiöse Pluralismus im Osmanischen Reich nach 1453

Etwa 100 Jahre später also hat sich der Traum von Sultan Mehmed II. verwirklicht und Qustantiniyya wurde zu einer kosmopolitischen Weltstadt mit Menschen aus allen Weltgegenden. Zwischen dem 15. und dem 20. Jahrhundert betrug die Anzahl der Nichtmuslime (darunter verschiedene christliche und jüdische Denominationen) in Istanbul immer konstant zwischen 40 und 45%, was auch den Durchschnitt im gesamten Reich repräsentierte.

Averroes als Salafist! Warum Ibn Rušd in der islamischen Welt keine Berücksichtigung fand?

Die Erzählung vom „Goldenen Zeitalter“ und „Niedergang“ der islamischen Philosophie In der gängigen Historiographie der islamischen Philosophie wird die Zeit vom 9.-11. Jahrhundert als das goldene Zeitalter des philosophischen Denkens im Islam dargestellt, an dessen Höhepunkt sich das geistige Schaffen Ibn Sīnās (gest. 1037) befindet. Mit der Machtübernahme der Seldschuken in Bagdad und den philosophie-kritischen... Weiterlesen →

Die Tagung wurde aufgrund der aktuellen Ereignisse verschoben und wird im kommenden Monat als Online-Konferenz stattfinden. Die neuen Termine sind: 25.06.2020 - 15:00-20:00 Uhr; 03.07.2020 - 10:00-18:00 und 04.07.2020 - 10:00-17:00. Der Link und das genaue Programm werden in Kürze veröffentlicht.

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